Mittwoch, 17. Dezember 2014

Dezember Update

Hallo ihr Lieben,

ich weiß. Es ist schon wieder viel zu lange her, dass ich hier etwas gepostet habe. Daher gebe euch mal einen Einblick, was bei mir so seit Mitte November los war.
Wie viele die das erste Mal so richtig an einer Schule arbeiten, habe auch ich mir erstmal Mitte November eine dicke dicke Erkältung zugezogen. Noch ist mein Körper wohl noch nicht so ganz an die vielen Schulviren gewöhnt. Was mir schon vor meiner eigenen Erkältung aufgefallen ist, ist dass die Briten sich wohl nicht gern in der Öffentlichkeit die Nase putzen. Ich hab öfters meinen Schülern ein Taschentuch angeboten, aber mehr als wieder "hochziehen" oder das nötigste abtupfen passiert da nicht.
Am vorletzten Wochenende in November war ich dann von Freitag bis Sonntag in London und durfte an dem Einführungstreffen der UK-German Connection teilnehmen. Ich bin eine von 30 FLAs in UK, die sich glücklich schätzen darf, ein Projekt zwischen meiner Schule in England und einer Schule in Deutschland durchzuführen. An diesem Wochenende habe ich viele FLAs kennengelernt, aber viel wichtiger eben auch viele ELAs (English Language Assistants). Ich habe mich mit Conor zusammen getan, der zur Zeit an einer Schule in Ibbenbüren (zwischen Münster & Osnabrück) arbeitet. Das Wochenende war wirklich produktiv und ein bisschen habe ich dann auch (endlich bei meinem 3. Besuch in London seit September) gesehen. Samstags nach dem Workshop bin ich mit einigen deutschen Mädels vom Big Ben Richtung Tower Bridge gelaufen und wir haben einfach den abendlichen Anblick von London genossen und haben ein bisschen auf den Weihnachtsmärkten an dem Ufer der Themse  gebummelt.
Zurück in Birmingham ging es mit meiner Erkältung wirklich bergab und es wurde immer stressiger in der Schule. Vor Weihnachten gab es einige Collapse Days, an denen die 11er Schüler nur 1 Fach für 5 Stunden haben. Ich bin in den Genuss von 2 Deutschtagen gekommen und war wirklich durch danach. Die 11er mussten bis diese Woche ein Speaking exam absolviert haben, allerdings dürfen sie anders als in Deutschland, ihre Fragen im Unterricht genau vorbereiten. Ich habe quasi die 5 Stunden damit verbracht, 25 Courseworks grammatikalisch & sprachlich zu verbessern.  Ein Schüler nach dem anderen... ein bisschen wie am Fließband. Außerdem gab es nochmal 2 Tage an denen diese Speaking exams dann stattfanden. Ich durfte dann 15 Minuten vor dem eigentlich Prüfungstermin mit dem jeweiligen Schüler nochmal die Aussprache üben. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass das deutsche Schulsystem ja gerade von uns Deutschen öfters kritisiert wird, allerdings bin ich wirklich froh, dass wir unsere Schüler dazu bringen, eine Sprache eigenständig zu benutzen.
Seit der freien Woche im Oktober, darf ich auch immer mehr kleine Sequenzen selber planen und mit der ganzen Klasse machen und nicht nur mit Kleingruppen. So durfte ich dann etwas zu Umwelt machen (das lies mein Herz als Sowi-Studentin natürlich höher schlagen) und jetzt vor Weihnachten natürlich ganz viel zu deutschen Weihnachtstraditionen. Obwohl ich glaube bei letzterem nicht immer  als Maßstab genommen werden kann, da wir zu Hause den christlichen Part von Weihnachten doch immer noch als sehr wichtig ansehen, was man ja von vielen nun nicht mehr behaupten kann.




Ende November kam dann mein Freund für ein paar Tage rüber. Es war wirklich schön ihm mal zu zeigen wo ich denn überhaupt wohne und meine Zeit verbringe. Die atemberaubende Schönheit der Stadt ist ihm natürlich auch aufgefallen. Er hat sie mit Wuppertal verglichen und ich muss sagen, auch mir ist der Vergleich schon mal in den Sinn gekommen. Aber ich will ja gar nicht meckern. Es gibt alles was man braucht, man sehr schnell kommt in viele andere schöne Ecken Englands dank dem größten Bahnhof der Insel und shoppen kann man auch definitiv so gut wie in London. Einziger (großer) Minuspunkt der mir jetzt schon öfters auf den Zeiger gegangen ist, ist das schlechte Nahverkehrsmittelnetz. Birmingham ist so groß wie Köln und es werden einzig und allein Busse eingesetzt. Die sind dann auch noch nichtmal wirklich pünktlich und Ausfälle werden eigentlich gar nicht angezeigt.  So wurde der Trip zum Department Christmas Dinner (mit allen Fremdsprachen-Lehrern) zu einem sehr kalten und nervigen Erlebnis. Mit dem Auto hätte ich maximal 15 Minuten gebraucht, mit dem Bus hat es über eine Stunde gedauert und letzten Endes haben wir für die letzten 10 Minuten doch noch ein Taxi nehmen müssen, da der Bus einfach nicht gekommen ist (und das mitten im Stadtzentrum!).
Aber genug gemoppert. Das Christmas Dinner fand in einem indischen Restaurant statt. Für mich jetzt nicht wirklich weihnachtlich und auch meine Mitbewohner fanden es etwas untypisch. Ich hatte vorher noch nie indisches Essen und hatte mich an dem Abend auch für etwas nicht Scharfes entschieden. Es war lecker, aber ich glaube ich hatte eben auch nicht das exotischste Gericht. Seit Montag Abend bin ich nun auch wieder zurück in Deutschland. Fast 3 Wochen darf ich zu Hause genießen und freue mich auch wirklich auf einen gehobeneren Standard im Haus....



Seit Ende November haben wir bei uns im WG-Haus ein massives Schimmelproblem. Die Decke im Badezimmer sieht wirklich unglaublich aus und auch die Wand im Raum mit der Toilette ist so feucht, dass man dort sogar die Tropfen runterlaufen sehen kann. In meinem Zimmer habe ich einen Erker mit Fenstern und unter diesen Fenstern hat es auch angefangen zu schimmeln. In Steph's Zimmer ebenfalls und auch ihre Decke war undicht. Der Landlord war mehrmals da, aber wirklich was passiert ist nichts. Ich hab den Schimmel in meinem Zimmer mit "Anti Mould Spray" wegbekommen. Auch Steph hat ihr Zimmer versucht zu reparieren, eher mit mäßigen Erfolg. Am Wochenende war ihre Familie zu Besuch da. Ihr Vater ist Handwerker und war natürlich total empört. Er hat angeboten, die Letting Agency anzurufen und ihnen Druck zu machen, denn nur weil wir eine Studenten-WG sind, ist Schimmel ja nicht weniger schlimm. Ich hoffe allerdings, dass sich das Problem eh am Montag von selbst gelöst hat, denn die Letting Agency hatte am Montag eine Besichtigung für mögliche Nachmieter ab Juni angesetzt. Die werden den extrem Schimmel und die nassen Wände sicherlich auch bemerkt haben. Vielleicht macht die Letting Agency dem Landlord nun endlich mal Druck, weil so werden die das Haus nie weiter vermietet bekommen.
Mal abgesehen von dem Schimmel, ist aber alles gut in der WG. Ich mag die beiden und man verquatscht sich das ein oder andere Mal schon. Beide arbeiten viel und haben viel für die Uni zu tun, immerhin ist es ihr letztes Uni-Jahr. Auch ich bin ja doch einige Zeit arbeiten und arbeite seit Mitte November an meiner Bachelorthesis...eigentlich. Es läuft so mittelmäßig. Das Thema ist sehr breit und deswegen muss ich muss eine logische Struktur hinbekommen, zudem arbeite ich am besten unter Zeitdruck. Es ist ja auch nicht so, dass ich nicht Literatur suche und lesen, allerdings geschriebene Seiten sind noch nicht entstanden. Das wird sich jetzt aber ändern. Und bis Ende Januar habe ich ja auch Zeit. Wer allerdings Tipps für die Zeit hat, immer her damit ;)

Ich hoffe ihr habt alle eine schöne Weihnachtszeit!
Bis ganz bald,

xx
Moni










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