Dienstag, 11. November 2014

Oxford - oder auch der perfekte Herbsttag

Hallo ihr Lieben,

heute möchte ich euch meine Fotos aus Oxford zeigen. An dem ersten Wochenende im November hatten Ségolène und ich beschlossen, mal Birmingham zu verlassen und etwas anderes zu erkunden. Als ich 2011 in Reading war, wollte ich eigentlich unbedingt nach Oxford denn es war nur einen Katzensprung davon entfernt, allerdings hatte sich das einfach nicht ergeben. Deswegen war es nur logisch, dass wir unseren ersten Ausflug in diese schöne Unistadt machten. 
Ich muss sagen, der Wettergott hatte es sehr gut mit uns gemeint. Es war ein absolut traumhafter Herbsttag, an dem wir sogar auf einer Wiese bei einem kleinen Fluss etwas abgelegener vom ganzen Trubel sitzen konnten und unser Mittagessen genießen konnten. Doch erstmal Vorne beginnen...
In Oxford kann man wirklich alles ganz gemütlich zu Fuß machen. Wir kamen gegen 11 mit dem Zug an und sind dann entspannt Richtung Zentrum gelaufen. Sofort konnte man sehen, dass in Oxford - ganz im Gegensatz zu Birmingham - sich der historische Charm durch die ganze Stadt zieht. 


 Es war wirklich noch nicht viel los. Die Sonne hat geschienen, die Luft war frisch und wir waren in einer tollen Stadt. Nach einer Woche an der Uni Köln von A nach B rennen tat das wirklich richtig gut. Und ein bisschen fühlte man sich schon wie in einer anderen Welt...

 Da wir merkten, dass das Wetter einfach brilliant war, wollten wir nicht allzu viel Zeit drinnen verbringen also hatten wir uns nur vorgenommen das Christ Church College von innen zu besichtigen. Nachdem wir das gefunden hatten, wurden wir erstmal enttäuscht. Die Öffnungszeiten wurden verkürzt und das College war erst ab Mittags für Touristen geöffnet. Halb so schlimm...wir sind dann etwas durch die Einkaufsstraßen gebummelt und haben uns was zu essen in einem Laden mit dem ganz wenig aufdringlichen Namen "EAT." geholt. Da wir Zeit hatten haben wir uns dann an das sonnige Plätzchen gesetzt, was ihr hier unten sehen könnt.


Mit der Zeit wurde es immer windiger. Uns hat das nicht weiter gestört. Allerdings gab es ein paar mutige Touristen, die auf diesem kleinen Flüsschen sich mit dem Gondel fahren/paddeln/lenken ausprobiert haben, sehr zu unserer Erheiterung. 2 Kerle haben sich ganz besonders lustig dabei bewegt. Als wir dann grad mal in unser Sandwich gebissen hatten und wieder aufgeschaut haben, war einer der beiden plötzlich verschwunden. Lautes Gelächter. Einige Sekunden später stand der arme Kerl pitschnass wieder in seiner Gondel. Wir mussten schon sehr doll schmunzeln, obwohl ich dabei auch gedacht habe "Hoffentlich hat er vorher sein Smartphone aus seiner Tasche getan"... ansonsten war das wohl ein sehr teures Training für ihn.


Als wir so durch die Straßen schlenderten, haben wir uns immer wieder gefragt wie es wohl wäre in Oxford zu wohnen oder viel besser noch, zu studieren. Über das FLA Programm wäre uns gar nicht die Möglichkeit gegeben worden nach Oxford zu gehen, weil dort natürlich nur Privatschulen sind. Um dort als FLA zu arbeite, kann man sich gar nicht über das British Council da bewerben und braucht auch wahrscheinlich mindestens den Master, den man am besten noch mit 1,0 abgeschlossen hat. Die Stadt wimmelte natürlich nur von Studenten. Aber ansonsten hat man neben Touristen nicht viel gesehen, zumindest in den Teilen Oxfords die wir gesehen haben. Trotzdem haben wir beschlossen, wäre Oxford eine tolle Stadt zum leben. Vor allen Dingen haben uns sogar die Tische bei Starbucks beeindruckt und vielleicht auch etwas motiviert, die von Studenten belagert wurden, welche fleißig an ihrem Unikram gearbeitet haben. Ségolène muss wie ich auch während wir hier drüben sind etwas an ihrer Thesis arbeiten. Mal schauen, wir haben uns vorgenommen in den nächsten Wochen etwas eifriger die Sachen anzugehen...


Irgendwann war es dann soweit, dass wir in das Christ Church College konnten. Für alle Harry Potter Freaks wie mich ist das natürlich "the Place to be". Wie einige vielleicht direkt erkennen können, wurde auf der Treppe auf der ich da stehe im ersten Film eine ganz wichtige Szene gedreht: Neville findet seine Kröte vor den Füßen vom McGonagall wieder und Harry und Draco Malfoy beginnen ihre Rivalität. Direkt hinter der Treppe ist ein großer Speisesaal, der tatsächlich auch noch richtig genutzt wird. Als wir dort waren, wurde gerade für das Abendessen eingedeckt. Ich muss allerdings sagen, ich weiß nicht ob ich das als Student so cool fände, wenn gut einige Hunderte Touristen direkt an dem Teller und dem Besteck vorbei gehen, mit dem ich abends essen soll...naja, nicht mein Problem. Der Speisesaal war für die Filmemacher die Inspiration für die große Halle in den Harry Potter Filmen. Die wurde allerdings in den Warner Brothers Studios bei London nachgebaut (das steht auch definitiv auf meiner To Do Liste für die Zeit in England).



Wir hatten das Gefühl, dass nicht nur der Speisesaal als Inspiration gedient hat. In der College eigenen Kapelle haben wir diesen Vogel Buchständer gefunden, der uns doch schwer an den von Dumbledore erinnert hat. Auch haben wir hier und da immer wieder Namen an den Wänden und unter Gemälden gefunden, die in den Büchern vorkommen. Ob das wirklich wichtige Namen aus der britischen Geschichte sind oder ob Frau Rowling auch mal nach Oxford für Inspiration kam weiß ich leider nicht... interessant war es allerdings.


Oxford ist nicht nur Harry Potter Stadt sondern war schon viel früher Alice in Wonderland Stadt. Der Autor Lewis Carroll hat ebenfalls in den Gemäuern von dem Christ Church College die Geschichte für die Tochter Alice des Deans vom College geschrieben. Also durfte eine schöne Auflage von "Alice Adventures in Wonderland" mit mir zurück nach Birmingham. Ich finde als Englisch-Student hat man immer eine gute Ausrede warum man denn gerade schon wieder ein weiteres Buch (auf Englisch versteht sich) kauft... :-)

Es war wirklich ein ganz wunderbarer Tag und ich glaube, dass wird nicht mein letzter Besuch in Oxford gewesen sein.

Bis bald,

eure Moni

xxx

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